01.07.2024 | Status der digitalen Barrierefreiheit der Kommunen in Deutschland

Atlas-digitale-Barrierefreiheit.de stellt Ergebnisse vor

Grafik: Umrisse von Deutschland mit versch. Symbolen, z. B. eine Person, ein Ohr, Umkreissuche, Fragezeichen

Anhand von fünf Fragen testeten MitarbeiterInnen des Inklusionsunternehmens DasDies GmbH aus Unna in einem Testmarathon die Seiten von 11.000 Kommunen in Deutschland.

Dabei stand in diesem Test nicht die technische Analyse der Internetseiten im Mittelpunkt, sondern das individuelle Erleben im Umgang mit den Seiten. Ein digitaler Praxistest aus menschlicher Sicht.

Jede kommunale Seite in Deutschland wurde von einem Menschen mit Behinderung untersucht. Es wurden folgende, immer gleiche fünf Kriterien genutzt:

  1. Kann man die Schriftgröße ändern?
  2. Gibt es eine Vorlesefunktion?
  3. Gibt es ein Angebot in Leichter Sprache?
  4. Wird das Thema Barrierefreiheit auf der Seite erwähnt?
  5. Kann man in drei Minuten erfahren, wo man einen Termin zur Verlängerung seines Personalausweises vereinbaren kann?

Das Ergebnis der Untersuchung: Bundesweit wurden im Schnitt nur 37 Prozent der möglichen Punkte erreicht. Dabei wurde die Lösung der Frage 5, Personalausweis in 3 Minuten finden, mit Abstand am häufigsten erfüllt, nämlich zu 84 Prozent. Die Antwort auf Frage 3 nach der Leichten Sprache war das Kriterium mit dem schlechtesten Ergebnis – nur 11 Prozent der Seiten im Bundesdurchschnitt erfüllen diese Anforderung.

Flankierend wurden alle Seiten durch einen sogenannten „crawler“ untersucht, ein Computerprogramm, das die technischen Kriterien digitaler Barrierefreiheit überprüft. Die Ergebnisse des crawlers waren nicht in jedem Einzelfall deckungsgleich mit dem Erleben der Menschen mit Behinderungen, aber in Summe waren seine Ergebnisse ebenfalls ernüchternd. Auch hier wurde den Kommunen ein deutlicher Nachbesserungsbedarf attestiert.

Hier kann man die Testergebnisse einsehen und seine eigene Gemeinde aufrufen: Atlas digitale Barrierefreiheit | Startseite
(Br)